Das Mountainbike
Mit einem Mountainbike steht Fahrten im unwegsamen Gelände nichts im Weg.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Räder in nur vorne gefederte MTB‘s, sogenannte Hartdtails, oder Vollgefederte MTB’s, Fully genannt.
Wer lieber bergauf fährt und hierbei optimale Performance bevorzugt, für den ist ein Hardtail die bessere Wahl. Zum einen ist es leichter und besser zu schultern, was in Tragepassagen sehr angenehm ist, zum anderen erscheint das ungefederte Hinterrad in der Bergauffahrt vielen als effizienter.
Für diejenigen, die maximale Kontrolle und Komfort über Gewicht und Effizenz stellen, ist ein Fully die richtige Entscheidung. Hierbei wichtig sind mehrere Dinge: Zum einen die Verarbeitung und Lagerung des Rahmens, die Feder- bzw. Dämpfungselemente und natürlich der Federweg.
Beim Rahmen empfehlen wir eine hochwertige Aluminiumlegierung zu verwenden. Carbonrahmen sind zwar deutlich leichter, aber auf Grund der materialspezifischen Eigenschaften für den Normalfahrer nicht empfehlenswert. Schon bei Steinschlägen drohen von außen nicht sichtbare Vorschädigungen des Carbongeflechts, die bei einer größeren Belastung zum Bruch führen können. Gleiches gilt natürlich nochmal verstärkt bei Stürzen.
Ob 27,5 oder 29 Zoll als Laufradgröße ist Geschmackssache. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Das kleinere 27,5 Zoll Laufrad ist grundsätzlich leichter und stabiler, das größere 29 Zoll Laufrad hat beim Abrollen und im Gesamtschwerpunkt Vorteile, was sich vor allem in der Bergabfahrt positiv bemerkbar macht.
Der Federweg sollte dem Einsatz entsprechend gewählt werden, möchte ich ein leichtes MTB, sind 80-120 mm Federweg vorne bzw. hinten ausreichend. Fahre ich gerne Trails und im stärker verblockten Gelände ist ein Freeride/Enduro-Fully die bessere Wahl, diese weisen Federwege zw. 120-160 mm auf. Für den harten Downhilleinsatz dürfen es bis zu 200 mm sein, wobei die Angaben hier nur als Anhaltspunkt dienen.
Bei einem vollgefederten Rad empfehlen wir die kleinere verfügbare Laufradgröße zu wählen, denn zum einen hat ein Fully von Haus aus ein Gewichtsmanko und das kleinere Laufrad ist leichter, zum anderen verbessert die Federung das Überrollen von Hindernissen.
Bei den Laufrädern gibt es auch im Mountainbike-Bereich immer mehr Systemlaufradsätze. Grundsätzlich nicht uninteressant, da hier die meisten Felgen für Tubeless Reifen geeignet sind. Eine Tubeless Bereifung hat deutliche Vorteile beim Rollwiderstand. Gleichzeitig kann der Reifen sogar noch mehr Traktion aufbauen als eine normale Reifen-Schlauch-Kombination, da der Tubeless Reifen mit niedrigeren Luftdrücken gefahren werden kann.
Für Systemlaufräder gilt, die reduzierte Speichenzahl spart Gewicht und verringert den Luftwiderstand, erhöht aber die Defektanfälligkeit und verschlechtert die Zentrierbarkeit. Zudem sind die Ersatzteile teurer und schlechter verfügbar.
Die Ausstattung und einzelnen Komponenten sollten entsprechend der Zielsetzung gewählt werden. Hier gibt es eine enorme Vielfalt und für fast jeden Geldbeutel die richtige Lösung.
Die obligatorischen Scheibenbremsen im MTB Bereich unterscheiden sich durch das Betätigungsmedium. Grundsätzlich sollte es eine hydraulische Scheibenbremse sein und idealerweise eine, die mit Mineralöl arbeitet. Bremsflüssigkeit hat zwar eine größere Temperaturbeständigkeit und ist damit noch weniger für Fading anfällig, aber ist hygroskopisch, d.h. wasseranziehend, und muss dadurch regelmäßig gewechselt werden. Bremsflüssigkeit ist zudem aggressiv und giftig.